Expertise Paradoxon vernichtet Möglichkeiten von erfahrenen Expert:innen

Du weißt "zu viel". Das Expertise Paradoxon

June 15, 20256 min read


Die größte Herausforderung für erfahrene Experten ist nicht, sich neu zu erfinden, sondern zu erkennen, was sie längst sind."
Anna Toklu

Das Expertise-Paradoxon: Warum echte Exzellenz oft unsichtbar bleibt

Wie du als erfahrene:r Coach oder Berater:in endlich zeigst, was deine Arbeit bewirkt – ohne das Gefühl, sich "vermarkten" zu müssen.

Du weißt viel, aber das behältst du für dich und dein Netzwerk?

Du hast Bemerkenswertes erreicht. Jahrzehnte an Erfahrung, tiefe Expertise, unzählige Projekte. Du hast Teams stabilisiert, Führungskräfte durch Krisen begleitet, Transformationen ermöglicht.


Und doch: Dein Marketing fühlt sich… kraftlos an. Generisch. Oder existiert erst gar nicht.

Wenn du das kennst, bist du nicht allein.

Laut der Coaching-Marktanalyse 2022 verlassen sich über 48 % der Coaches in Deutschland ausschließlich auf Empfehlungen und verzichten vollständig auf Marketing.

Das gilt besonders für erfahrene Coaches ab 15 Berufsjahren. Ihr Netzwerk funktioniert (noch), aber die Außenwirkung, z.B. auf LinkedIn bleibt diffus oder ganz unsichtbar.

Das ist kein Mangel an Kompetenz. Es ist ein strukturelles Paradox.


Das Expertise-Paradoxon – erklärt

Kennst du das? Du gehst in dich und überlegst, aber du schaffst es nicht, auf den Punkt zu bringen, was dich als Expert:in ausmacht.

Es ist bewiesen, dass je tiefer deine Erfahrung ist, desto schwieriger wird es, sie zum Papier zu bringen.

  • Du hörst ein Problem – und denkst sofort in Lösungen, ein Plan entsteht in Minuten.

  • Du arbeitest auf mehreren Ebenen gleichzeitig: zwischenmenschlich, strategisch, systemisch.

  • Du hast keine Methode mehr, du bist deine eigene Methode, die immer funktioniert.

Das macht deine Arbeit hochwirksam – aber du kannst sie nicht kommunizieren.

Warum?

Weil du zu viel weißt. Und weil du zu dicht dran bist und dir schlicht die Außenperspektive fehlt.

Kommunikationswissenschaftler nennen das den „Fluch des Wissens“: Du hast verlernt, wie sich der Anfang anfühlt. Du findest deine Basics banal. Deine eigentliche Stärke erscheint dir… selbstverständlich.

ABER: Für deine Zielgruppe ist genau das der Unterschied.


Drei Muster, die viele erfahrene Expert:innen blockieren

1. Was für dich banal ist, ist für andere der Durchbruch

Eine Beraterin sagte mir am Rande eines Gesprächs: „Ich bringe einfach Klarheit. Das ist es. Ganz einfach.“
Sie hielt das für zu schlicht.
Dabei war das genau das, was ihre Kund:innen zurückmeldeten:

„Der Knoten ist geplatzt!“
„Endlich weiß ich, was zu tun ist.“


Sie konnte den starken Zusammenhang nicht sehen. Sie dachte, das was geholfen hat, war viel komplexer und nicht "nur" die Klarheit.

Menschen, die sehr tief und reflektiert arbeiten, erleben Klarheit und Ruhe als selbstverständlich – in ihrer Haltung, Methodik, Sprache. Was sie dabei vergessen: Für viele Menschen da draußen ist genau das selten und unglaublich wertvoll.

Was sich für dich „leicht“ anfühlt, ist für dein Gegenüber transformatives Gold.

2. Tiefe wird zur Falle

Du willst nicht oberflächlich sein. Verständlich. Du willst nicht in eine "Schublade" gesteckt werden.
Doch wenn du versuchst, in einem Satz all deine Ebenen, Methoden und Perspektiven unterzubringen, entsteht Nebel.

Ein Beispiel:

„Ich mache Strategie, Kommunikation, Teamprozesse und emotionale Stabilisierung.“

Klingt komplex – aber nicht emotional einladend.

Der gleiche Berater formulierte später:

„Ich helfe Geschäftsführern, handlungsfähig zu bleiben, wenn um sie herum alles brennt.“

Plötzlich war seine Rolle greifbar. Verständlich und hochrelevant für seine Zielgruppe.

3. Du unterschätzt, wie besonders du bist

Du denkst: „Ich denke halt immer in Prozessketten. Das ist doch normal.“
Das ist es nicht und ich erfahre es immer wieder.

In manchen Kennenlerngesprächen bleibt mir die Luft weg, wenn ich die vielen Details einer tiefen Expertise erfahre.

Ich denke dann laut: "Das muss raus in die Welt! Du wirst gebraucht."

Wieso ist das für mich so offensichtlich?

Weil ich seit drei Jahren die Sichtbarkeit von Expert:innen auf LinkedIn beobachte. Ich scanne mein Feed immer wieder und sehe, wie generisch erfahrene Expert:innen kommunizieren.

Dabei merken sie es oft gar nicht selbst, denn auf LinkedIn hat sich über Jahre ein bestimmtes Level der Contenttiefe etabliert und viele Expert:innen folgen dieser "Tiefe" unbewusst und bleiben austauschbar.

Echte Expertise wird unsichtbar und spricht Entscheider:innen nicht an.

Dabei ist dein Denken dein Unterschied.
Deine Intuition. Deine Lesefähigkeit für Muster.
Dein Gespür für den richtigen Moment.

Doch solange du das nicht benennen kannst, kann es auch niemand erkennen.


Warum noch viele erfahrene Coaches unsichtbar sind?

Hinter dem Expertise-Paradoxon stecken keine Unzulänglichkeiten – sondern Strukturen:

  • Der Fluch des Wissens: Du vergisst, wie wenig andere wissen.

  • Bescheidenheit & Perfektionsdrang: Du willst nicht platt oder übertrieben wirken.

  • Selbstbild als „Helfer:in“: Du willst wirken, nicht werben.

  • Komplexität: Du siehst das Ganze – und willst nichts weglassen.

Ergebnisse der Coaching-Umfrage Deutschland zeigen: Nur 10 % der Coaches verfolgen eine echte Marketingstrategie. Bei erfahrenen Coaches under Berater:innen ist diese Zahl noch niedriger.


Viele halten Marketing für überflüssig – oder unethisch, weil Marketing oft mit "laut", "verbiegen" und Floskeln assoziiert wird.

Doch genau hier liegt das Problem.

Sichtbarkeit bedeutet nicht Lautstärke. Sondern Verständlichkeit.


Klassische Positionierung funktioniert oft nicht (mehr)

Die Verständlichkeit beginnt mit der eigenen Klarheit über die gewünschte Positionierung.

Wie willst du bei deiner Zielgruppe wahrgenommen werden? Wie soll deine Expertise kommuniziert werden?

Viele erfahrene Berater:innen stoßen mit herkömmlichen Positionierungsansätzen an Grenzen:

  • Zielgruppendefinition? Du hast mit vielen Zielgruppen gearbeitet.

  • Elevator Pitch? Deine Arbeit lässt sich nicht in zwei Sätze pressen.

  • USP? Du willst dich nicht auf einen Claim reduzieren.

Das Problem: Diese Modelle denken linear, aber dein Wert ist integrativ.

Die Lösung liegt woanders.


Was wirklich funktioniert: Positionierung aus der Wirkung heraus

Was bedeutet das konkret?

Dein Wert wird aus deiner tiefen Expertise extrahiert und resonierend kommuniziert - aus dem was längst da ist.

1. Von Methode zu Wirkung

Vorher:Ich arbeite mit Hypnose.“
Nachher: „Viele sagen nach unserer Zusammenarbeit: ‚Ich kann wieder Entscheidungen treffen, ohne innerlich zu kollabieren."

Hypnose? Gut, aber das Ergebnis ist wichtiger.

Wirkung schlägt "Ich mache XY". Immer.

2. Von Ich zu Du

Vorher: „Ich habe mit über 100 Teams gearbeitet.“ So what?
Nachher:Wenn dein Team auseinanderdriftet und du nachts wach liegst – genau da setzen wir an.“

Gute Kommunikation beginnt beim Schmerz des Gegenübers, nicht bei deiner Vita.

3. Von allem zur Essenz

Vorher: „Ich verbinde Strategie, Leadership, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung.“
Nachher: „Wir starten mit dem einen Gespräch, vor dem du dich seit Wochen drückst.“

Ein Einstiegspunkt erzeugt Klarheit – und Vertrauen.


Deine Differenzierung liegt nicht im Markt – sie liegt in dir

Viele denken, Differenzierung heißt: „Was machen die anderen und wie kann ich anders sein?“

Besser ist:

Was hast du in deinen besten Projekten getan – und was wurde durch dich möglich?

Studien zeigen: Coaches, die ihre Kernwirkung klar benennen können, erzielen signifikant höhere Honorare und stabilere Auftragslagen.

Es geht nicht um Branding-Tricks oder Content-Schleifen.

Es geht um Struktur. Um Sprache. Um Sichtbarmachen deiner Exzellenz – ohne sie zu glätten.


Der Weg zur echten Sichtbarkeit: Muster erkennen, Wirkung zeigen, Position halten

Wenn du sichtbar werden willst – nicht lauter, sondern klarer – braucht es:

  • Eine Analyse deiner wirksamsten Projekte

  • Erkennung wiederkehrender Muster in deinem Denken und Tun

  • Übersetzung dieser Muster in verständliche Sprache, die Entscheider:innen abholt

  • Mut zur Entscheidung für ein klares Thema, das als Anker dient

Du solltest nicht alles sagen. Du solltest das Richtige sagen. In den richtigen Worten. Zur richtigen Zeit.


Fazit: Die Tiefe bleibt – aber sie braucht Struktur

Du brauchst keinen neuen Titel. Kein neues Zertifikat.
Auch keine 7 Postings pro Woche.

Was du brauchst, ist ein Blick von außen auf dein Inneres.

Jemand, der erkennt, was du längst verkörperst und dir hilft, es so zu zeigen, dass deine Zielkund:innen sagen:


„Genau diese Person brauchen wir. Jetzt!“

Wenn du willst, bin ich dieser Blick.

Nicht laut, nicht glatt, sondern klar.
Mit Struktur, Tiefe und mit der Überzeugung, dass echte Exzellenz sichtbar sein darf – aber auf ihre Weise.

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Ich bin Anna Toklu – Kommunikationsstrategin mit 20 Jahren Erfahrung im Marketing. Heute nutze ich Künstliche Intelligenz, um Expert:innen dabei zu unterstützen, ihr fachliches Profil für LinkedIn und darüber hinaus zu schärfen. Mein Ziel: Klare Experten-Identität statt generischer Auftritt und Inhalte, die Entscheider:innen überzeugen. Was mich antreibt? Mein Respekt für tiefe Expertise und der Wunsch, sie sichtbar zu machen.

Anna Toklu

Ich bin Anna Toklu – Kommunikationsstrategin mit 20 Jahren Erfahrung im Marketing. Heute nutze ich Künstliche Intelligenz, um Expert:innen dabei zu unterstützen, ihr fachliches Profil für LinkedIn und darüber hinaus zu schärfen. Mein Ziel: Klare Experten-Identität statt generischer Auftritt und Inhalte, die Entscheider:innen überzeugen. Was mich antreibt? Mein Respekt für tiefe Expertise und der Wunsch, sie sichtbar zu machen.

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