
Doppelte Entscheidungssicherheit als Stärkung deiner Expertenpositionierung
“Erfahrung liest zwischen den Zeilen, KI zwischen den Daten. Erst gemeinsam liefern sie die Klarheit und Sicherheit, nach der Beratung und Coaching heute verlangen.”
Anna Toklu
Erfahrung und KI = Doppelte Entscheidungssicherheit
Wie erfahrene Berater:innen durch KI an Tiefe, Präzision und Vertrauen gewinnen
Wenn Klarheit fehlt
Kund:innen investieren Zeit, Geld und Vertrauen in professionelle Beratung oder Coaching.
Die Empfehlung klingt klar. Logisch. Durchdacht.
Aber ... selbst nach guter Beratung bleibt oft das Gefühl: Wurde wirklich alles bedacht?
Habe ich alles Relevante eingebracht?
Wurden mir die richtigen Fragen gestellt?
Basierte die Empfehlung auf Expertise oder eher auf Bauchgefühl?
Ob wir folgen oder nicht, hängt vom Vertrauen ab.
Doch Vertrauen allein schützt nicht vor Fehlentscheidungen.
Mögliche negative Konsequenzen unsicherer Entscheidungen:
Für Kunde:in: Fehlentscheidungen mit realen Konsequenzen, verpasste Chancen, Zweifel an der eigenen Einschätzung, Vertrauensverlust in Beratung oder Coaching insgesamt.
Für Beratende oder Coaches: Eingeschränkte Wirksamkeit der Leistung, Verlust an Autorität, Erklärungsdruck, Weniger Folgeaufträge und Weiterempfehlungen.
Der neue Anspruch an Beratung
Die Qualität der Leistung bei Beratung und Coaching steigt.
Wer heute Menschen oder Organisationen begleitet, steht vor einer neuen Erwartung: Entscheidungen müssen klug sein, aber auch nachvollziehbar, differenziert und evidenzbasiert.
Vertrauen entsteht nicht mehr nur durch Auftreten oder Lebenslauf.
Es entsteht durch Struktur, durch Transparenz und durch den Mut, die eigene Wahrnehmung mit datenbasierten Mustern zu spiegeln.
Diese Tiefe ist für Berater:innen und Coaches erreichbar und sie beginnt mit einem Perspektivwechsel.
Was bedeutet doppelte Entscheidungssicherheit?
Doppelte Entscheidungssicherheit beschreibt den Zustand, in dem Menschliche Intuition und KI-gestützte Evidenz zusammenwirken – nicht als Gegensätze, sondern als Ergänzung.
Es geht nicht um Technik, sondern um ein neues Beratungsprinzip.

Die Wirksamkeit entsteht nicht durch KI allein, sondern durch die bewusste Verbindung mit tiefer Expertise.
Warum Erfahrung allein nicht mehr reicht
Auch Profis übersehen Relevantes und das hat systemische Gründe:
Gefilterte Wahrnehmung:
Vertrautes dominiert die Aufmerksamkeit, während neuartige Signale leicht unsichtbar bleiben. Menschen neigen dazu, Informationen zu favorisieren, die zu ihren bisherigen Erfahrungen passen (Stichwort Bestätigungsfehler).
So kann es passieren, dass wichtige neue Aspekte unbewusst ausgeblendet werden.
Blinde Flecken: Signale fallen durchs Raster. Ausreißer werden übersehen.
Bestimmte Muster oder Ausreißer fallen durchs Raster der Wahrnehmung.
Oft werden Alternativen gar nicht in Betracht gezogen, weil sie außerhalb des eigenen Denkrahmens liegen.
Studien belegen, dass selbst sorgfältige Entscheider manchmal etwas Wichtiges übersehen, was im Nachhinein zu Fehlentscheidungen führt.
Ungeprüfte Routinen:
Was früher erfolgreich war, wird weiter angewandt, auch wenn es heute blockieren kann.
Solche überkommene Annahmen und „So haben wir es immer gemacht“-Denkmuster gehören zu den häufigsten Gründen für strategische Fehlentscheidungen.
Diese Faktoren führen zu unscharfen Analysen und mangelnder Differenzierung.
Die eigene Autorität kann darunter leiden, wenn sich herausstellt, dass man wichtige Gesichtspunkte übersehen hat.
Genau hier setzt das Prinzip der doppelten Entscheidungssicherheit an: KI wirkt als Spiegel und Verstärker, um die blinden Flecken der Erfahrung sichtbar zu machen.
Sie zwingt uns, Routinen zu hinterfragen und den Blick zu weiten, ohne dabei die menschliche Urteilskraft zu ersetzen.
KI + Expertise: Das neue Fundament für Vertrauen
Professionelle Beratung verändert sich.
Wer KI sinnvoll integriert, verändert nicht nur Methoden, sondern auch Verantwortung.
Richtig eingesetzt, entstehen drei zentrale Effekte:
Mehr Kontexttiefe: Durch Auswertung von Transkripten, Notizen, sogar Tonalitäten.
Höhere Transparenz: Empfehlungen sind nachvollziehbar, weil sie sauber hergeleitet wurden.
Größere Anschlussfähigkeit: Klient:innen erkennen sich schneller wieder – emotional und argumentativ.
Das Ergebnis: Empfehlungen wirken - nicht, weil sie lauter sind, sondern weil sie besser begründet sind.
Das DESS-Modell: Vier Hebel für Beratungspräzision
Das DESS-Modell bietet einen strukturierten Einstieg. Das Modell habe ich konzipiert, um die Hebel plakativer zu demonstrieren.
Es zeigt, wie du als erfahrene:r Berater:in mit KI arbeiten kannst, ohne dich zu verlieren.
D – Datenquellen strukturieren
Analysequalität beginnt mit gutem Input. Nutze deine anonymisierten Fälle, Modelle und Transkripte. So wird die KI zu deinem Kontext-Experten, der Antworten in deinem Sinne formuliert statt generischer 08/15-Ratschläge.
(Hinweis: Vertrauliche Kundendaten sollten dabei anonymisiert oder geschützt sein, dazu später mehr.)
E – Erfolgsmuster extrahieren
Welche sprachlichen, emotionalen oder kognitiven Muster kennzeichnen erfolgreiche Interventionen bei deinen Kund:innen?
Mit KI-Tools lassen sich unsichtbare Erfolgsmuster greifbar machen.
Beispielsweise kann eine Textanalyse zeigen, dass bestimmte Formulierungen (z.B. „Ich werde ...“ statt: „Ich würde gerne ...“) mit höherer Umsetzungswahrscheinlichkeit einhergehen.
Solche Erkenntnisse ermöglichen es, Erfolgsmuster bewusst zu verstärken.
S – Situationen vergleichen
Kein Schema F, sondern kontextsensitives Lernen aus der Erfahrung.
Verknüpfe ähnliche Fälle aus deiner Praxis: Welche Intervention hat in welcher Situation funktioniert – und warum?
Durch KI-gestützten Vergleich entsteht ein lebendiger Erfahrungsspeicher, der Differenzen und Gemeinsamkeiten zwischen Fällen aufzeigt.
So kannst du bei neuen Kund:innen schneller erkennen, welche Ansätze anschlussfähig sind.
S – Skalierung durch Tools
Entwickle Mini-Tools für deine Kund:innen, die zwischen den Sitzungen wirken.
Das können z.B. digitale Reflexionshilfen, Entscheidungsnavigatoren oder Dialogvorlagen sein, die mit KI-Unterstützung erstellt wurden.
Solche Tools helfen, das Coaching über das direkte Gespräch hinaus zu verlängern – du bleibst präsent im Arbeitsalltag der Kund:innen.
Studien im Bereich Digital Coaching deuten darauf hin, dass kontinuierliche Unterstützung via Apps oder Bots die Umsetzung von Zielen fördert, weil die Kund:innen regelmäßig Impulse erhalten.
Praxis-Check: Wie du starten kannst
1. Wissensdatenbank anlegen: Modelle, Journale und Notizen in einem semantischen System organisieren.
2. Transkripte analysieren: Mit GPT-4o z. B. auf Ambivalenz, Wiederholungen oder Konjunktive prüfen.
3. Prompts gezielt einsetzen:
Beispiel:
„Nenne mir aus diesem Coaching-Transkript fünf sprachliche Signale von Entscheidungsvermeidung und gib passende Reflexionsfragen dazu.“
4. Feedback-Schleifen einbauen: Regelmäßig prüfen, wie deine Tools wirken – und wo du nachschärfen kannst.
Fallbeispiel: Coach L. und die Entscheidungsvermeidung
Coach L., spezialisiert auf Change-Prozesse in Konzernen, fühlte sich zunehmend überfordert von der Komplexität seiner Mandate.
Viele Interventionen blieben wirkungslos. Die Ursache blieb diffus.
Mit einer KI-gestützten Analyse seiner Transkripte entdeckte er ein Muster:
Seine Coachees nutzten häufig sprachliche Strategien der Entscheidungsvermeidung – etwa Konjunktive, Ausweichformulierungen oder widersprüchliche Begründungen.
Gezielte Interventionen führten zu spürbaren Veränderungen:
Klarere Analysen
Schnellere Entscheidungen
25 % mehr direkt umgesetzte Empfehlungen
Keine Technikverliebtheit, sondern ein neues Maß an Klarheit.
Ethische Verantwortung: Was nicht delegierbar ist
KI ist ein starkes Werkzeug, aber keine Entscheidungsinstanz. Vertrauen braucht klare Spielregeln, die du in der Hand hast:
Datenanonymisierung als Standard
Explizite Zustimmung der Kund:innen bei KI-Nutzung
Entscheidungsverantwortung bleibt beim Menschen
Wer das verinnerlicht, schützt nicht nur sich, sondern auch den Ruf seiner Profession.
Tiefe schlägt Technik, wenn beides zusammenkommt
KI ersetzt deine Intuition nicht, sondern ergänzt sie.
Künstliche Intelligenz bringt Struktur und Tiefenschärfe, wo bisher vor allem Gefühl und Erfahrung waren.
Sie zeigt verborgene Aspekte auf, gibt zusätzliche Sicherheit und untermauert deine Empfehlungen mit Evidenz.
Doch die wahre Kunst entsteht erst im Zusammenspiel: Wenn du bereit bist, deine menschliche Erfahrung systematisch auszuwerten und mit KI-Unterstützung anzureichern, wirst du klarer beraten, souveräner auftreten und nachhaltiger wirken.
Kund:innen spüren den Unterschied: Nicht weil du lauter oder dominanter auftrittst, sondern weil du präziser und fundierter argumentierst.
Am Ende schlägt Tiefe die bloße Technik.
Aber am wirkungsvollsten ist es, wenn beides zusammenkommt – die tief verwurzelte Erfahrung der beratenden Person und die analytische Tiefe der KI.
Das ist die doppelte Entscheidungssicherheit, die bei Beratung und Coaching zum neuen Standard wird.
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Weiterführende Ressourcen
Tool-Tipps: Whisper · Otter · Notion AI · GPT-4o
Beispiel-Prompts:
„Welche Ambivalenzsignale erkennst du in diesem Transkript?“
„Welche typischen Argumentationsmuster erkennst du bei Entscheidungsverzögerungen?“Wissensdatenbank-Struktur: Notion-Template (z. B. via privater Drive-Ordner)
Nächste Schritte
Willst du herausfinden, welches Potenzial du mit deiner Erfahrung noch verschenkst und wie daraus ein differenzierbares System wird?